Grundsätzlich sollte jeder Waffenträger eine Erste Hilfe – Ausstattung mit sich führen. Immer mehr im Sprachgebrauch vertreten sind die sogenannten IFAK. Wir geben euch einen kurzen Einblick was ein IFAK ist und was rein muss bzw. rein sollte. Sinnvoll ist es, dass sich Inhalt und Umfang dabei an den Kompetenzen, Ausbildung und Einsatzbereichen des Anwenders orientieren.
Daher ist es, wie der Name schon sagt, sehr individuell wie man sein IFAK packt und was es beinhaltet.
Wir geben euch an dieser Stelle einen kleinen Anhaltspunkt was solch eine individuelle Erste Hilfe Tasche beinhalten sollte. Wir nehmen dabei an, dass Ihr als Anwender über erweiterte Kenntnisse im Bereich der (taktischen) ersten Hilfe verfügt.
Ein IFAK ist ein taktisches Mittel um die wichtigsten Materialien für eine Verletztenversorgung am Mann oder Frau zu haben. Es ersetzt keinen Rettungs- bzw. Notfallrucksack und soll auch nicht diesen Anspruch haben.
Befüllt euer IFAK daher auch nur mit der Menge an Material, die so in euer Pouch passt, dass es noch adäquat getragen und genutzt werden kann. Es hilft euch also nichts, wenn der Inhalt so bemessen ist, dass im Fall der Fälle der gesamte Inhalt am Ort des Geschehens zu Boden fällt oder das „taktische Auskippen“ wählen müsst.
Und eins noch: Übt mit eurem IFAK- es kann auch die Lebensversicherung für euch selbst sein.
Zurück zur Eingangsfrage was drin sein sollte.
Wir orientieren uns bei der Füllung nach den gängigen Schemata gemäß dem xABCDE bzw. M.A.R.C.H.-Algorithmus.
Grundsätzlich sollte der Schwerpunkt eines IFAK auf die Stillung von kritischen Blutungen und der Atemwegssicherung liegen. Aus diesem Grund ist ein geeignetes Verbandmittel ein Muss in eurem IFAK. Dafür eigenen sich aufgrund ihrer individuellen Anwendbarkeit Emergency-Bandages. Diese werden durch verschiedenste Hersteller produziert und in unterschiedlichen Varianten vertrieben.
Betrachtet man die Thematik der Blutstillung, führt kein Weg an einem Tourniquet vorbei. Aus Platz- und Handlingsgründen, solltet ihr euer TQ jedoch nicht in eurem IFAK verstauen sondern exponiert an eurer Bekleidung.
Zu jedem TQ gehört auch immer ein wasserfester Permanentmaker. Als weiteres Mittel der Blutstillung sollten Combat-Gauze, saugfähige Kompressen und eine Fixierbinde den Weg ins IFAK finden.
Zur Sicherung der Atemwege und der Atemtätigkeit kann man idealerweise Gudeltuben verwenden. Allerdings brauchen diese im Vergleich zu Wendl-Tuben deutlich mehr Platz. Ihr könnt also auch Wendl-Tuben einpacken; beachtet dabei aber, dass Wendl-Tuben bei SHT-Patienten nicht verwendet werden sollen. Für die Entlastung eines Spannungspneumothoraces ist eine geeignete Entlastungspunktionskanüle pflicht. Kontrovers diskutiert aber unserer Meinung nach immer noch sinnvoll, sind sogenannte ChestSeals. Diese sollten entsprechend auch bei euch im IFAK vertreten sein.
Wenn ihr jetzt gut gepackt habt, dann habt ihr auch noch Platz für Kleinigkeiten wie Pflasterrollen, Wundschnellverbände und vor allem eine Rettungsdecke. Um bei Bedarf Kleidung zu zerschneiden solltet ihr eine Schere mitführen- diese muss aber nicht zwangsläufig in eurem IFAK Platz finden, sollte aber in greifbarer Nähe sein.
(Titelbild: Lizensfreies Stock-Foto)